Cabaret Paris: Gastspiel in der alten Kirche Seckmauern

Reiselustiges von Honolulu bis Himalaya

Lützelbach-Seckmauern »Wer durch die Welt reist, fantasielos, wird die Enttäuschung leider nie los«. Für Yvonne Vogel war die alte katholische Kirche in Seckmauern am Samstag der Ort, von dem aus ihr »Cabaret Paris« auf eine musikalisch-literarische Reise um die Welt ging.

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cabaret de paris startseiteWeltenbummler in Sachen Musik: Jochen Bernhardt am Akkordeon und Frontfrau Yvonne Vogel beim Cabaret-Paris-Auftritt in Seckmauern. Foto: Gabriele LermannHinter der turbulenten Reisetruppe verbergen sich neben Frontfrau Yvonne Vogel drei gestandene Musiker: mit dem Akkordeon Jochen Bernhardt, Sologitarrist Holger Fehr, an diesem Abend meist am Bass, und Gitarrist Jens Horn. Hin und wieder waren Fehr und Horn auch mit Sologesang zu hören. Der Magnet, der das Publikum ununterbrochen in den Bann zog, war jedoch Yvonne Vogel, Sängerin und Schauspielerin mit Leib und Seele. Auch nach 20 Jahren literarisch-musikalischem Cabaret Paris ist die Frontfrau der Schauspielbühne treu. Den direkten Kontakt zum Publikum ließ sie zu keiner Sekunde abreißen und dabei ihren Charme wie ihr Talent zur Komik spielen.

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Mal witzig, mal tiefsinnig
»Gehst Du mit nach Honolulu, Geh ich auch nach Honolulu« oder »Ich denke oft an Uruguay«: Solche Lieder mit dem Swing der 1920er und 1930er Jahre bestimmten den ersten Teil des Konzertes, das mit manchen literarischen Leckerbissen von Reiselust und -frust gespickt war. »Ich bin die Babette vom Jumbo Jet« zählte ebenso zum Dargebrachten wie »Was macht der Mayer am Himalaya« oder die musikalische Frage: »Wohin fährt Tante Frieda immer wieder voller Sehnsucht unterm Mieder?« Mal witzig, mal sinnig bis tiefsinnig zwischen den Zeilen, mal ein wenig verrucht: So gestaltete sich dieser musikalische Querschnitt aus Chansons und Schlagern des vorigen Jahrhunderts.
Im zweiten Teil des Konzerts bewies die Truppe, das Blues und Rock ebenso zu ihrem Repertoire zählen. Eine Liebeserklärung an Darmstadt von Holger Fehr und ein Schnellkurs im Mannheimer Dialekt von Jochen Bernhard peppten den zweiten Konzerteil zusätzlich auf. Der »Bundesbahnblues« und eine eigenwillige Umsetzung von »Cocaine (All Around my Brain)« ließen die Siebziger erblühen.
»Sie haben uns Lebensfreude pur geschenkt«, dankte Detlef Eichberg, Vorsitzender der Kulturinitiative Seckmauern, dem Ensemble. Das Ziel, Leben in die alte Kirche zu bringen, ist mit dem Cabaret Paris jedenfalls treffend gelungen. Gabriele Lermann


Mit der chansonetten Babette im Jumbo-Jet
Unterhaltung: Das Ensemble »Cabaret Paris« gastiert in Seckmauerns alter katholischer Kirche St. Margaretha
Lützelbach-Seckmauern Perfekte Musiker, Power-Stimme der Frontfrau, ein kabarettistischer Sinn für Fragen des Alltäglich-Menschlichen - dafür steht das aus dem Gersprenztal stammende Ensemble »Cabaret Paris«. Auf Einladung der Kulturinitiative Seckmauern (KIS) gastieren Yvonne Vogel (Gesang), Jochen Bernhardt (Akkordeon), Jens Horn (Gitarre) und Holger Fehr (Bass) am Samstag, 27. April, um 19.30 Uhr in der alten katholischen Kirche.

»Tour is Muss - All inclusive« heißt das aktuelle Programm. Der »gruppeneigene Reiseleiter« lässt darin Lieder über Gelehrte mit Entdeckungsdrang genauso eine Rolle spielen wie die »Dolce Vita«-Jünger der 50er und 60er Jahre.
Er verfrachtet ballermännernde Sonnenscheintouristen zusammen mit Aussteigern und Interrailern in holländische Expresszüge und steckt Städtetouristen und Billigflieger mit einer chansonetten Babette in einen Jumbo-Jet.
Wie bei allen Veranstaltungen der Kulturinitiative Seckmauern kommen erzielte Überschüsse dem Erhalt der alten katholischen St. Margaretha Kirche zu gute. Redaktion