- Detlef Eichberg
- Kategorie: 2019
Samstag, der 25.10. anno 2019.
Ein Gesamtkunstwerk in personam Holger Schwinn entsteigt seinem Automobil an der alten St. Margaretha Kirche in Seckmauern. Geschätzte Einmeterfünfundneunzig schauen auf mich herunter, Markenzeichen strack abstehende schwarze Haartracht und ebenso schwarzes Wams: die Ikone der Band Undercure ist angelandet. Kurz darauf biegt ein Wohnmobil in den kleinen Zubringerweg zur Kirche ein. Ihm entsteigen zwei weitere Mitglieder der Cover-Kultband, darunter Markus Fabian in schwarzem Talar und mit schwarzem Birett auf dem Haupt. Ich fühle mich in eine andere Welt versetzt. Und jetzt auch noch das mystische Blau und geheimnisvoll in Ecken versteckte Orange, in das das Innere dieses an marodem Charme nicht zu überbietende ehemalige Gotteshaus getaucht wurde. Man hat den Eindruck, man befinde sich mitten im Geschehen des Mittelalter-Streifens „Im Namen der Rose“. Die ersten Jünger der Band tröpfeln ein – mit offenen Mündern am Eingang inne haltend. Es folgen Scharen an Individualisten, die in Ihrer Persönlichkeit den Protagonisten der Band in nichts nachstehen. Das Haus füllt sich bis zum Anschlag und dann rauscht sie los, die musikalische „Welle“ und ich verstehe, warum diese Musikrichtung als „Wave“ definiert wird.